Der Schmuck der Indianer und die unterschiedlichen Stilrichtungen

Der Schmuck der Indianer und die unterschiedlichen Stilrichtungen

Als die Europäer auf den amerikanischen Kontinent kamen, brachten sie auch ihre Kultur mit. Die Spanier hatten die Kunst der Mauren im Gepäck, eine Kunst, die die Indianer faszinierte. Einige Stämme wollten einen ähnlich schönen Schmuck, wie ihn die Eroberer hatten, und begannen damit, selbst Schmuck zu fertigen. Jeder Stamm hatte schnell seinen Schwerpunkt gefunden. Massiver Schmuck aus Silber kam von den Navajo, der Schmuck mit den schönsten Steinen stammt bis heute aus den Werkstätten der Zuni und Silberschmuck mit mystischen Motiven ist eine Spezialität der Hopi-Indianer.

Der Stil der Navajo

Für den Stamm der Navajo-Indianer hat der Schmuck aus reinem Silber drei unterschiedliche Funktionen:

  • Er dient der Dekoration
  • Er ist eine Handelsware
  • Er ist das sichtbare Symbol für den Wohlstand der Indianer

Auch wenn die Navajo mit ihrem Schmuck in erste Linie Geld verdienen möchten, sie achten bei der Herstellung darauf, dass die grundlegende Bedeutung nicht verloren geht. Von großer Bedeutung ist für den Stamm die Einfachheit, aber auch die Stärke. Besonders wichtig sind jedoch die feinen Proportionen, die den Schmuck auszeichnen. Die Navajo sind in erster Linie hervorragende Silberschmiede, die aber auch mit Halbedelsteinen sehr gut umgehen können. Für ihren Schmuck bevorzugen sie geschmiedetes Silber, aber sie arbeiten auch mit gegossenem Silber. Eine Spezialität ist die sogenannte „Shadow Box“, eine besondere Form der Silberschmiede, die sehr viel Geschick und noch mehr Erfahrung verlangt.

Die Stilelemente der Zuni

Die Zuni-Indianer sind besonders begabt, wenn es darum geht, Schmucksteine zu schleifen. Sie benutzen das Silber als eine Art Bühne, um den Steinen den passenden Rahmen zu bieten. Zu den typischen Elementen beim Indianerschmuck, wie ihn die Zuni herstellen, gehören kleine Schmucksteine, die sogenannten „petitpoints“. Die Designs, die die Zuni verwenden, erinnern ein wenig an die der Navajo, aber die Zuni verwenden auch viele religiöse Motive. Ein beliebtes Motiv seit den 1950er Jahren ist der Kriegsgott „Knife Wing“, auch „White Thunderbird“ genannt. Verwendung finden auch der „Regenbogenmann“ sowie Naturmotive, die Kolibris und prächtige Schmetterlinge zeigen. Alle Steine sind mit großer Kunstfertigkeit geschliffen und immer wieder individuell gefasst.

Was ist typisch für die Hopi-Indianer?

Wie die Navajo, so sind auch die Hopi begnadete Silberschmiede. Steine verwendet dieser Stamm so gut wie gar nicht. Ihr Schmuck zeichnet sich vor allem durch asymmetrische Motive und Muster aus. Wenn die Hopi mit Steinen arbeiten, dann sind es Türkise. Sie arbeiten außerdem mit kunstvoll in Silber gefassten Muschelstücken, wie die Santo Domingo Indianer. Was die Hopi von den anderen Indianerstämmen unterscheidet, das sind die Motive, aber auch, dass ihre Arbeiten weniger präzise und nicht so detailliert sind.

Fazit

Jeder Stamm hat im Laufe der Jahrhunderte seinen eigenen Stil gefunden, der ihn unverwechselbar macht. Alle, die Indianerschmuck kaufen, können anhand der Verarbeitung und auch der Motive schnell und einfach erkennen, welcher Stamm welches Schmuckstück gefertigt hat. Wenn es um Indianerschmuck aus feinstem Silber mit einfachen Mustern geht, dann stammt er sehr wahrscheinlich von den Navajo. Bei meisterhaft geschliffenem und verarbeitetem Schmuck mit Steinen handelt es sich um den Schmuck der Zuni. Silberschmuck, bei dem asymmetrische Motive die Hauptrolle spielen, ist Schmuck, wie er typisch für die Hopi-Indianer ist.

Titelbild: @ depositphotos.com / AndreyCherkasov

Redaktion

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