Um keinen anderen Stamm ranken sich so viele Legenden und Mythen wie um die Hopi-Indianer. Besonders die zahlreichen Prophezeiungen sind sehr spannend und bis heute aktuell. 1992 bekam ein Vertreter des Stammes die Möglichkeit, vor den Vereinten Nationen zu sprechen, und seitdem ist viel über das Weltbild der Hopi-Indianer bekannt. Die Hopi leben im Einklang mit der Natur und sie sind bekannt für ihren einzigartigen Schmuck. Dieser Schmuck unterscheidet sich deutlich von den Schmuckstücken, wie sie die Zuni oder die Navajo herstellen.
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Die Inspiration der Hopi-Indianer
Der Stamm der Hopi lebt in einer der kärgsten Gegenden der USA in unmittelbarer Nähe zum Stamm der Navajo. Es ist die unendliche Weite des Landes, die baum- und strauchlose Steppe mit den gewaltigen Steinklippen, die eine ewige Inspiration für die Gestaltung des Schmucks darstellt. Die Häuser ducken sich vor dem stets heftigen Wind am Rand des Felsenplateaus. Neben der herben Schönheit der Landschaft ist es die Weite des Landes, die sich immer wieder in der Schmuckgestaltung der Hopi-Indianer wiederspiegelt. Die Hopi sind bekannt für ihre einzigartige Overlaytechnik, die den Schmuck von allen anderen Schmuckstücken unterscheidet. Jedes Schmuckstück erzählt eine Geschichte und besonders beeindruckend ist der Schmuck, den die Hopi-Indianer in Overlay Technik anfertigen.
Der einzigartige Overlay Schmuck
Nur die Hopi-Indianer fertigen filigrane Schmuckstücke in der einzigartigen Overlay Technik an. Die Silberschmiede der Hopi verarbeiten bei der Overlay Technik zwei Platten aus Silber. In die obere Platte wird mit der Hand ein Motiv gesägt, die untere Platte anschließend an den durchscheinenden Stellen mit einem sehr feinen Meißel bearbeitet und anschließend oxidiert, also geschwärzt. Im Anschluss wird die oben aufliegende Platte blank poliert und es entsteht ein faszinierender Motivkontrast. Die Hopi-Indianer greifen bei ihren Motiven unter anderem gerne auf die traditionellen Regenzeremonien zurück. In den Motiven sind auch Symbole der einzelnen Clans innerhalb des Stammes zu finden.
Mit großer Präzision
Anders als bei den Schmuckstücken der Navajo oder der Zuni-Indianer, wird der Schmuck der Hopi mit größter Präzision hergestellt. Die Künstler arbeiten mit großer Akribie und Konzentration, gestalterische oder handwerkliche Fehler sind kein Thema. Die Schmuckgestaltung und Herstellung der Hopi ist sehr zeitaufwendig und das macht sich dann auch beim Preis bemerkbar. Günstig sind die Ohrringe, die Armreifen, die Ringe und die Ketten nicht. Aber jeder, der ein solches Schmuckstück kauft, kann sicher sein, dass er ein Unikat besitzt, jedes Schmuckstück ist individuell. Eine große Bedeutung hat beispielsweise der Bär in der Mythenwelt der Hopi. Der Bär symbolisiert die lange Wanderung des Stammes von Norden nach Süden, der die Indianer in eine „vierte Welt“ führen sollte.
Selbst wenn die Hopi und die Navajo seit langer Zeit in direkter Nachbarschaft leben, ganz ohne Auseinandersetzungen geht das Zusammenleben der beiden Indianerstämme nicht ab. Ein Streitpunkt ist der Schmuck, den beide Stämme produzieren. Die Hopi, die bedingt durch den hohen Arbeitsaufwand bei der Herstellung des Overlay-Schmucks, nicht so viel Schmuck verkaufen, verurteilen die Navajo, zu geschäftstüchtig zu sein. Der Silber- und Türkisschmuck der Navajo gilt als der klassische Indianerschmuck schlechthin. Vielleicht passt es den Hopi nicht, dass ihre Nachbarn ihren Schmuck weltweit erfolgreich verkaufen.
Titelbild: @ depositphotos.com / Zolotareva123